im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

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Micha
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im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

Beitrag von Micha »

seit paar Wochen frickel ich nach längerer Pause mal wieder an einem Bastelprojekt, das auf eine Prototyp-Leiterplatte hinausläuft. Kann mich mit Fädeldraht-Aufbau einfach nicht richtig anfreunden (zu ungeschickt, zu ungeduldig, was weiss ich...) und so mach ich weiterhin erste Tests - oft mit Teilschaltungen - typischerweise per Steckbrett, um dann eine Prototyp-Leiterplatte zu entwerfen und zu bestellen.

Nachdem ich die ganze letzte Woche an der Schaltung getüftelt hatte, hab ich mich gestern (Sonntag) gleich nach dem Aufstehen ans PCB-Design gesetzt. *Eigentlich* wollte ich ganz diszipliniert nur eine Stunde pro Tag dran arbeiten, um den Rest des Tages meinen anderweitigen Verpflichtungen nachzukommen. Aber uneigentlich hat's mich dann gepackt. Als ich mich endlich wieder vom PC losreissen konnte war das Layout fertig, aber es war auch fast schon abends um Zehn...
Ebenfalls *eigentlich* sollte man sich nach erfolgter Layouterei SEHR SEHR viel Zeit zum Prüfen auf Fehlerfreiheit nehmen. Manchmal reicht nämlich ein dummer Fehler, eine ganze Platine praktisch wertlos zu machen. War mir mal passiert vor längerer Zeit, dass ich die Belegung eines exotischen Chips spiegelverkehrt ge-layoutet hab, da das Schema im Datenblatt missverständlich war. Die Platine konnte ich dann nur noch wegwerfen... (EDIT: um Fragen vorzubeugen: das Einlöten über Kopf auf der falschen Platinenseite ging nicht in dem Fall, war ein Display).
Aber gestern um Zehn abends dachte ich mir - wenn ich jetzt schon mal den ganzen Tag geackert hab, will ich die Platine dann auch so schnell wie möglich haben... also MUSS die Bestellung so schnell wie geht raus! Hab dann also noch ca. eine Stunde stichprobenartig nach Fehlern gesucht, auch noch einige gefunden (gutes oder schlechtes Zeichen, mit wenig Aufwand viele Fehler zu finden?). Irgendwann hab ich dann gedacht "Sch**** drauf - raus damit!", beim Ätzwerk auf "Bestellen" geklickt und drei Kreuze gemacht.

Jetzt bin ich in der Wartephase. Ganz üble Sache das. Bezahlbare Prototypen-Fertigung dauert um die 8 bis 9 Werktage von Bestellung bis Lieferung. Das ist immer ne Zeit zum Tage zählen und warten und warten und warten, wie auf glühenden Kohlen ;-( Irgendwann muss ich doch noch mal "Fädeldraht" lernen, sonst werd ich hier noch zum Masochisten.
Heute nach Feierabend hab ich mir dann noch mal die Zeit genommen, das Layout gründlich von Anfang bis Ende auf Fehlerfreiheit zu checken. Bis auf paar fehlerhafte Bauteilebezeichner (Aufdrucke) scheint alles ok zu sein. Puuh!!! Wieder mal mehr Glück als Verstand gehabt. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund läuft der Entwurfs- und Bestellzyklus bei mir immer wieder auf diese Weise ab. Aber ich bin sicher: im nächsten Leben wird das alles ganz anders :DAUMENHOCH
Also vonder Sache här tätch jetz ma behaupten "Mischn ägomplischd" un so...
Klaus-Peter
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Re: im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

Beitrag von Klaus-Peter »

Das hier habe ich beim Yoga - Wiki :LACHEN gefunden nachdem ich deinen Artikel gelesen habe Micha :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Die Wirkung der Geduld

Die Wirkung der Geduld ist zweifach, das vorläufige und das letztendliche.

Die vorläufige Wirkung ist, das wir – in allen künftigen Leben eine schöne äußere Erscheinung haben, gesund sind, Ansehen genießen, lange leben und höchste Erkenntnis erlangen. Das bedeutet: Solange wir noch im Kreis der Geburt (Samsara) weilen, bewirkt Geduld Schönheit, Gesundheit, guten Ruf und ähnliches, wodurch wir lange leben und das große Glück der höchsten Erkenntnis erlangen.

Die letztendliche Wirkung ist das Verwirklichen der höchsten Erkenntnis. Das bedeutet: Grenzenlose, unermessliche Geduld bringt die Wirkung der höchsten Erkenntnis und ihre Verwirklichung zutage. Diejenigen die sich in Geduld üben, erlangen die höchste Erkenntnis und ihre Verwirklichung.
Also - Geduld zu haben bringt nur Vorteile und macht auch noch einen schönen Teint :mrgreen:

Jetzt aber noch die Frage: "Darf man schon wissen an was für einem Projekt du arbeitest?"
Drohne 206 ist ein HIVE R14-u
Drohne 266 ist ein HIVE R14-V
Der Mensch ist das wichtigste und kostbarste Peripheriegerät einer Computeranlage.
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Micha
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Re: im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

Beitrag von Micha »

Cool!!!
Das mit der Geduld und dem Samsara und den ganzen andern Yoghurt-Quatsch werd ich meinem Projektleiter auf Arbeit mal um die Ohren hauen wenn der das nächste Mal am Ausrasten ist :LACHEN
Also vonder Sache här tätch jetz ma behaupten "Mischn ägomplischd" un so...
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TuxFan
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Re: im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

Beitrag von TuxFan »

Klaus-Peter hat geschrieben:......Jetzt aber noch die Frage: "Darf man schon wissen an was für einem Projekt du arbeitest?"
Bei dieser Frage möchte ich mich gleich hinten anstellen.
Zumal mir auch noch eine Propellerprototypenplatine im Kopf umherschwirrt.
Gruß
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Micha
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Re: im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

Beitrag von Micha »

das ist eher eine sehr spezielle Sache, vermutlich weniger von allgemeinem Interesse. Ich bastel an einem Kassettenrecorder-Ersatz für nen Heimcomputer (KC85).
Also ein Microcontroller-basiertes Kästchen das man wie einen Kassettenrecorder per Idiotenkabel anschliessen kann, um Daten zu speichern bzw. zu laden. Vorläufig auf den Mühlhausener KC85 beschränkt. Vielleicht wird irgendwann mal was draus was auch für andere Heimcomputer geht (Sinclair, Commodore, Atari?), aber das steht in den Sternen, daher halt ich mich lieber erst mal bedeckt. Ist nämlich ganz doof Erwartungen zu wecken die man nachher nicht einlösen kann.
Also vonder Sache här tätch jetz ma behaupten "Mischn ägomplischd" un so...
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Re: im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

Beitrag von TuxFan »

Micha hat geschrieben:.........Vielleicht wird irgendwann mal was draus was auch für andere Heimcomputer geht (Sinclair, Commodore, Atari?)........
Das hört sich interessant an. Dann erst mal fröhliches Löten und dann viel Erfolg beim Programmieren auch wenns länger dauert. Gut Ding braucht Weile..........
Gruß
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Re: im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

Beitrag von Micha »

Heute war die Leiterplatte dann endlich da. Sogar 2 Tage vor dem Liefertermin mit dem ich gerechnet hatte. Natürlich hab ich sofort alles andere fallen lassen und die Kiste umgehend zusammengelötet (siehe Foto).
Ein paar Entwürfe für technische Teil-Aspekte der Schaltung (Ansteuerung des Display sowie des Speichers) hab ich im Blindflug gemacht, also ungetestet. Da hab ich die nächsten Tage also noch einigen Spass, auszuprobieren ob das alles nachher wirklich so funktioniert wie ich mir das vorgestellt hab ;)
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KC85rec_platine.jpg
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Re: im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

Beitrag von Micha »

knapp der Katastrophe entgangen...

Als ich mich vorletztes WE kurzfristig entschlossen hab eine Platine zu entwerfen und dann auch gleich fertigen zu lassen, hab ich in Abweichung vom Breadboard-Prototyp entschieden, die Pinbelegung von µC und SRAM komplett dem Layout unterzuordnen. Sprich: alle Pins so zuordnen, dass das Routing der Leiterplatte möglichst einfach bleibt. Der µC hat ja anwendungsneutrale I/O Ports, und beim SRAM kann man innerhalb der Gruppe der Adress- und Datenpins die Belegung auch jeweils frei wählen.

Soweit sogut. Eine Kleinigkeit hatte ich auf die Schnelle übersehen: für das Einfangen des Heimcomputer-Signals hatte ich am Atmel ein Pin (PB2) mit besonderen Interrupt-Fähigkeiten gewählt, an jenem Pin wird bei dem konkreten Atmel der INT0 ausgelöst. Nachdem ich jetzt die LP fertig hatte und dann die Firmware anpassen wollte, wurde mir dieser Aspekt erst bewußt. Die "Record" Leitung war jetzt natürlich an einem ganz anderen Pin. Mist, Katastrophe, Desaster!!! Panik!!!!!
Ich meine klar - paar Leiterbahnen auftrennen und per Fädeldraht die Verschaltung repariern geht immer, aber schön ist das nicht, und im konkreten Fall sind "Antennen" die potentiell Störsignale einfangen sehr unerwünscht.
Zum Glück hab ich dann beim Stöbern im Datenblatt des Atmel entdeckt, dass man auch jeden anderen I/O Pin als Interruptquelle im Fall von Level Changes machen kann. Zufälligerweise war dieser Spezialfall der Interruptauslösung genau das, was ich hier sowieso gemacht hab (der INT0 kann noch paar mehr Sachen). Puh, noch mal Glück gehabt...
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Re: im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

Beitrag von Micha »

Ein kleiner Schritt für ein Display, aber ein großer Schritt für... ähm... achwasweissich!

Na jedenfalls hab ich es heute nach diversen erfolglosen Versuchen hinbekommen, das 4x16 Textdisplay zum ersten Mal mit Inhalten zu füttern, die tatsächlich so wie beabsichtigt angezeigt werden.

Ganz optimal ist mir die Beschaltung dieses Displays übrigens nicht gelungen - den Vorwiderstand für die Hintergrundbeleuchtung sowie den Poti für den Kontrast hatte ich 1:1 von einer Schaltung übernommen, wo das Display in einer anderen Farbvariante verwendet wurde. Geht zwar, aber das nächste mal werd ich vorher mit den Widerständen experimentieren, die ich dann tatsächlich einsetze...
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dispworks.jpg
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Re: im Leiterplatten-Bestell-Fieber ;-)

Beitrag von Micha »

Das Poti für den Kontrast des Pollin TC1604A Display ist inzwischen zugunsten einer einfachen Drahtbrücke zwischen GND und dem Eingang für Kontrast rausgeflogen.
Firmware und überhaupt alles andere auch nimmt Tag für Tag mehr Gestalt an, mit anderen Worten: es läuft bisher wie ein Länderspiel...
Aber halt, irgendwas muss doch bei einem Prototypen eigentlich immer schief gehen? Früher waren es bei mir oft Kleinigkeiten im Leiterplatten-Layout. Da bin ich inzwischen so dafür sensibilisiert, dass das in jüngster Zeit kaum noch vorkommt. Diesmal bahnt sich die Katastrophe im Gehäusebau und der Unterbringung der Bedienelemente an: der Recorder braucht 4 Taster. Hatte mir das auch schön ausgedacht, wo die in der Draufsicht platziert werden sollen, nämlich vor dem Display, immer zentriert vor jeweils 4 Anzeigeziffern die die Funktion der Tasten kontextbezogen anzeigen. Also dass z.b. zentrisch vor 4 Anzeigeplätzen die "Rec" anzeigen ein Knopf sitzt, der dann eben zum Aufnehmen von Programmen verwendet wird, usw. usf.
Woran ich nicht gedacht hatte: die Taster haben eine gewisse Einbautiefe. Inzwischen ist mir klar, dass es da zu Positionierungs-Konflikten, z.B. mit den LEDs und den Anschlusspins der Taster selbst kommen wird. Im Foto sind die Taster noch lose angeschlossen. Die Bastelei an der Gehäuse-Oberschale steht nämlich noch bevor. Gehäuse-Friemelei gehört ehrlich gesagt überhaupt nicht zu meinem Lieblings-Themen. Muss mir wohl doch demnächst 'nen 3D-Drucker zulegen um in Zukunft massgeschneiderte Gehäuse herstellen zu können an denen dann nicht noch rumgesägt, -gebohrt und -gefeilt werden muss.

Egal. Nächstes Mal wird alles perfekt.
Ach was sag ich: nächstes Mal wird alles am perfektesten. Mindestens. Wenn nicht sogar am allerperfektesten :lol:
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