Anfängerfrage Lötkolben

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ben
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Anfängerfrage Lötkolben

Beitrag von ben »

Hallo Hive-Board,

wie ich ja schon in meiner Vorstellung verraten habe, komme ich von der Softwareschiene. Ich habe schon einige Erfahrung mit löten, aber das ist schon einige Zeit her. Habe einfach die Gerätschaften meines Vaters benutzt.

Jetzt bitte nicht lachen und den Beitrag auch nicht in dev/null verschieben! Ich habe keinen Lötkolben :oops: . Gibt es da irgendwie Empfehlungen? Was braucht man für sonst für Material für dieses Projekt? Speziellen Lötzinn? Irgendwelches Zubehör das man haben sollte?

Grüße,

Benjamin

PS: Ich hoffe ich habe jetzt keinen Glaubenskrieg heraufbeschworen!
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drohne235
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Re: Anfängerfrage Lötkolben

Beitrag von drohne235 »

Ist schon ok die Frage Ben, das wird sicherlich einige interessieren.

Also die Werkzeuge solltest du in jedem Baumarkt bekommen. Als Lötkolben reicht für den Hive etwas bei 20 oder 30 Watt, damit kannst du alles am Hive erledigen. Wer mehr bastelt hat sicher eine größere Lötstation, aber das ist nur für den Hive nicht nötig. Wichtig ist das er eine relativ kleine Lötspitze hat, also kein Gerät für Dachklemptner... :) Suche mal bei Conrad einfach nach Lötkolben, da werden entsprechende Typen aufgelistet - kostet zwischen 10..20 €. Sollte man eh im Haushalt haben denke ich.

Dann brauchst du Lötzinn. Eine kleine Rolle 100g sollte ausreichend sein. Ich verwende immer noch am liebsten bleihaltiges Zinn (z.B. L-Sn60PbCu2) da sich das besser lötet. Darauf achten das der Lötdraht eine Flussmittelseele enthält, sonst brauchst du extra Kolophonium.

Ansonsten brauchst du noch einen kleinen Seitenschneider, eine Spitzzange und vielleicht noch eine kleine Flachzange.

Das alles sollte es im Baumarkt um die Ecke geben und es sind eh Sachen die man im Haushalt haben sollte denke ich. Hab ich was vergessen?
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Rainer
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Re: Anfängerfrage Lötkolben

Beitrag von Rainer »

Hi ben,

ich habe Dir mal einen Schnippsel aus einem alten Foreneintrag von mir (war ein AVR-Entwicklungsboard-Projekt) rauskopiert:

<snip>
Löten:
- Elektronikerlötkolben ~15 Watt (muß nicht unbedingt Wersa oder Wella sein, aber auch nicht einer für 2 EUR)
- Elektroniklot 0,8-1 mm (Flußmittel ist da schon integriert). Bin da leider im Moment nicht ganz firm, da ab diesem Jahr Blei verboten wurde. Ich hab noch genug, darum habe ich mich nicht darum gekümmert.
- Lötkolbenständer
- Optional Entlötlitze, Reinigungsschwamm (für die Lötkolbenspitze)

Messen:
-Einfaches Multimeter (Digitale gibts ab 5 EUR) reicht für unsere Zwecke. Wir müssen ja keine Präzisionsmessungen machen, aber Durchgang prüfen und Spannungen messen sollte schon sein

Werkzeuge:
- kleiner, aber guter Seitenschneider
- optional Abisolierzange (gibt ja welche, die im Luxus schwelgen wollen )
- optional Lichtlupe. Leistet oft gute Dienste bei kalten Lötstellen und Kurzschluß suchen oder auf den Bauteilen den Aufdruck lesen zu können.

Hilfsmittel:
- Widerstandsschablone (ist so ein Scheckkartenplastikding auf dem man die Farbringe auf Widerständen ermitteln kann .. Cent-Artikel) oder daß hier benutzen ---> http://www.bader-frankfurt.de/widerstandscode.htm
- Eine gute Unterlage. Wir wollen ja den guten Wohnzimmertisch nicht mit originellen "brandings" verzieren

</snip>

Lötzinn kriegst Du übrigens nur noch OHNE Blei.

Gruß.
Rainer

[EDIT]
LOL .. ich werde echt alt ... immer zu langsam .... die Drohne war mal wieder schneller ;)
[/EDIT]
Zuletzt geändert von Rainer am Fr 5. Jun 2009, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Julian
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Re: Anfängerfrage Lötkolben

Beitrag von Julian »

Also ich hab hier die alte Weller Lötstation von meinem Vater. Das Ding ist klasse, hat zwar nur nen ein/aus Schalter, aber leistet seit Jahren seinen Dienst. Allerdings sind die Weller Stationen sehr teuer, bekommst allerdings selbst nach jahrzehnten noch Ersatzteile etc. Wenn du nicht vorhast, noch mehr Löttechnisch zu machen loht sich das aber wohl nicht. Da tuts auch ein billige Station oder auch nur ein Lötkolben (alternativ ne alte Weller vom Flohmarkt oder ebay oder so). Lötzinn wüsste ich nicht, worauf du achten solltest (ich hab noch welches da steht Made in W Germany drauf, ist aber bestimmt nicht RoHS konform :roll:). Es sollte nur nicht zu dick sein, genaus wie die Lötspitze. Als Zubehör kann ich dir "die dritte/helfende Hand" empfehlen. Auch ne Lötpumpe bzw Entlötlitze wirst du früher oder später brauchen. Aber mal schaun was die anderen User mit mehr Erfahrung dazu sagen.

Gruß Julian

//edit: viel zu lahm :(
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drohne235
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Re: Anfängerfrage Lötkolben

Beitrag von drohne235 »

> Lötzinn kriegst Du übrigens nur noch OHNE Blei.

Jetzt jage mir nicht so einen Schrecke ein Rainer! ;) Ich hab auch noch ein wenig Reserven und hab es bisher nicht mal mit dem bleifreien Zinn versucht, aber ich glaube es wird bald Zeit mal nachzutanken. Hab grad nochmal genau geschaut bei reichelt/conrad, offensichtlich gibt es aber doch noch entsprechendes bleihaltiges Lötzinn:

reichelt: LÖTZINN AG 0,808 :: Lötdraht mit AG-Anteil, 70g Rolle, 0,8mm (Sn63 Pb35,6 Ag1,4 F-SW 32)
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Infinity
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Re: Anfängerfrage Lötkolben

Beitrag von Infinity »

bei polling gibts das Kilo mit Pb um 30€ was will man mehr....

lg Infinity
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ben
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Re: Anfängerfrage Lötkolben

Beitrag von ben »

Na das gibt mir schon mal einen kleinen Überblick. Zangen, Seitenschneider usw. sind vorhanden. Ein Multimeter kommt dann auch noch auf die Einkaufsliste. @Rainer Ich habe sogar eine Abisolierzange!

Vielleicht können die Infos von hier ja noch in die FAQ?

Gruß

Benjamin
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hacktick
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Re: Anfängerfrage Lötkolben

Beitrag von hacktick »

noch was zum lötkolben..
Es ist richtig das es nix tolles sein muss ..
ABER wenn ihr euch einen billigen holt und man bei dem Modell keine spitzen tauschen kann, dann schaut dass das ding gleich eine passende hat

Leistungstechnisch wuerde ich persönlich nichts unter 50W kaufen
Conrad hat einen Lötkolben, nennt sich "Anfängerset" (Link such ich später raus), könnte fuer alle interessant sein die gar nichts zu hause haben

Auch ich beschäftige mich grad damit und wälze Kataloge, da mein Lötzeugs wohl beim Umzug verschwunden ist -.-

Das mit dem Zinn und das es nur noch Bleifreies gibt, hoffe ich doch nicht ...
Kein Blei = Zinn schmilzt (frueher oder später, ich vergess es immer ^^) <-- das macht sich dann auch beim Lötkolben bemerkbar


Ansonsten gilt der allgemeine Spruch: Wer billig kauft, kauft 2 mal


edit:
Das Set
http://www.conrad.de/goto.php?artikel=588299
[Leider steht nichts dabei ob die Spitze austauschbar ist, sehen kann man das auf dem Bild fast nicht ..]

Lötzinn:
Bleihaltiges hat eine Schmelztemperatur von 300+
Der Bleiersatz bei 200+

Bleihaltiges wird aber immernoch verkauft und darf auch verwendet werden, nur nicht fuer alles
Wikipedia:

Code: Alles auswählen

Privat und für bestimmte (s. o.) Einsatzgebiete sowie für Bleiakkumulatoren dürfen jedoch weiterhin bleihaltige Lote verwendet werden.
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Rainer
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Re: Anfängerfrage Lötkolben

Beitrag von Rainer »

Ja, Sorry.
Wahr ich wohl etwas zu voreilig.
Das Verbot ist ja schon eine Zeit lang in Kraft ... ich dachte, die hätten das jetzt schon voll durchgesetzt.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21607/1.html

Ich habe bei uns in der Arbeit vor einiger Zeit bei unseren Elektronikern schon mal mit Bleifreiem Lot löten können.
Ging zwar, aber die Lötstellen sahen aus als hätte ich noch nie in meinem Leben gelötet :(

Gut zu wissen das es noch welches mit Blei gibt. Habe zwar noch ein paar Kilo hier, aber man weiß ja nie :)

@hacktick:
Ich weiß nicht, aber 50 W kommt mir zu hoch vor. Für geregelte Lötstationen mag es aber in Ordnung sein.
Für Elektronik habe ich zumindestens nie so einen starken gehabt.
Aber da Du ihn empfiehlst, wird's wohl auch gehen. Ich hätte ehrlich gesagt Angst vor Kollateralschäden ;)

Ich persönlich habe keine Lötstation, sondern habe lieber mehrere verschiedene Einzel-Lötkolben, da ich auch ab und an SMD löte .. da ist eine Lötnadel schon was geniales.


Gruß.
Rainer
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hacktick
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Re: Anfängerfrage Lötkolben

Beitrag von hacktick »

empfehlen, nein .. habe das ding ja noch nie in den händen gehalten ..
sieht aber größtenteils recht vernuenftig aus ..

naja, ein geregeltes wäre schon nicht schlecht, kann um einiges besser die Temperatur halten


Was man im endeffekt fuer einen Lötkolben nimmt ist fast schon eine Philosophische Frage ..

Ich bin bei uns Systemadmin und hocke relativ oft bei der Haustechnik, unser "Eletriker" wuerde mittlerweile einem nicht stabilisierten Lötkolben nicht einmal einen Blick wuerdigen
Und mehr als Platinen löten macht der fast auch nicht

Wir haben beispielsweise den hier, den wuerde ich sogar nehmen allerdings ist er mir fuer zu hause eigentlich zu teuer ..

Was fuer einen ich mir nun kaufen werde, EHRLICH ich weiß es nicht
kennt den eventuell noch einer irgendwelche online shops mit gutem sortiment, abgesehen von conrad, elv, reichelt und wie sie alle heißen ?



Aber das vllt als Tipp noch fuer alle .. Die Lötkolben an sich, schaut das ihr das ding nach möglichkeit testet .. und wenn ihr es euch bestellt und innerhalb der frist zurueckschickt!
Das ding muss gut in der Hand liegen, sonst lötet ihr nur sch.. zusammen
und fuer die die lange nicht mehr gelötet haben oder noch nie, investiert paar euro, kauft ne lochrasterplatine und lötet dran rum .. oder zerlegt ein kaputtes netzteil oder weiß der geier was ..
Geht nicht unvorbereitet an die Platine des Hive
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