Linux auf dem Propeller

Du hast ein Betriebssystem für den Hive geschrieben oder beschäftigst dich mit den grundlegenden Systemfunktionen, dann bist du hier richtig!
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drohne235
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Linux auf dem Propeller

Beitrag von drohne235 »

Alle Jahre wieder: Warum gibt es kein Linux auf dem Propeller und dir obligatorische Folgediskussion dazu.
http://forums.parallax.com/forums/defau ... 5&m=373920

Ich persönlich denke folgendes: Warum Linux und nicht "Gracix"? Vielleicht liege ich ja falsch, aber Linux ist in seiner Struktur an einen klassischen Single-CISC-Prozessor mit seinen üppigen Ressourcen angepasst. Die Multicoreerweiterungen waren auch erst später fällig. Aber der Propeller ist anders, warum also nicht einen ganz anderen Ansatz wagen und die Stärken dieses Chips nutzen anstatt ihn zu verbiegen und etwas bestehen so leidlich nachbilden? Linux wäre für einen Propeller und auch für die drei Damen im Hive viel zu fett.

Das erinnert mich ein wenig an die ersten Anfänge von Mint auf den Ataris - das lief zwar, aber im Gegensatz zum angepassten und maßgeschneiderten TOS und den anderen echten Atari-Alternativen war es echt grottig in der Benutzung.
"Ob Sie denken, dass Sie es können, oder ob Sie denken, dass Sie es nicht können - in beiden Fällen haben Sie recht." Henry Ford
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oog
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Re: Linux auf dem Propeller

Beitrag von oog »

... Das war für mich auch der Grund, mich dem HIVE-Projekt anzuschließen. Es ist ein Open-Source Projekt. Logisch, dass da auch ein Open-Source Betriebssystem drauf läuft.
Dass er kein CD/DVD-Laufwerk hat, ist für mich kein Problem. Ich hab ein Linux, das von SD bootet.
Muss ich nur noch das BIOS flaschen, damit ich es installieren kann. :D
ringo
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Re: Linux auf dem Propeller

Beitrag von ringo »

Ich bin auch der Meinung, daß Linux nicht auf den HIVE portiert werden sollte. Und das sage ich als langjähriger eingefleischter Linuxer (bin seit 1992 dabei).

Warum? Weil das die Motivation, den Enthusiasmus und die Innovation bremsen würde. Linux und Windows sind Systeme, die perfekt auf die alten Rechnerarchitekturen zugeschnitten sind. Der HIVE ist für mich der erste Prototyp einer echt skalierbaren Rechnerarchitektur, die sich jeder leisten kann. Nun können wir völlig neue Ansätze entwickeln. Diesen Weg sollten wir uns nicht mit Altlasten verbauen. Auch von GNU-Software auf dem HIVE halte ich nichts, wobei ich nichts dagegen hätte, einige praktische Shell-Befehle nachzubauen (z.B. zip und tar). Dann aber bitte als Neuimplementation, nicht als Portierung.

Wichtig wäre, daß wir nach der Experimentierphase die zukünftigen Anwendungen so entwickeln, daß sie skalierbar sind. Es sollte völlig egal sein, welcher freie COG auf welchem Propeller genutzt wird. Ideal wäre es, wenn wir später vielleicht einmal eine Art HIVE-Lego-Bus hätten, daß man bei Bedarf einfach ein oder mehrere Propeller nachstecken könnte, um die Gesamtleistung zu erhöhen, ohne irgendwas am Sourcecode ändern zu müssen.
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