der dunkle Hive...

[Micha]

überhaupt... Software für die Kiste. Der schönste Computer verkommt zum Staubfänger, wenn es keine interessanten oder nützlichen Programme dafür gibt. Irgendwas zum ausprobieren. Irgendwo hab ich mal den sehr treffenden Satz aufgeschnappt:

Hardware without Software is Noware.

Das war das Problem vieler Computersysteme aus der Heimcomputer-Ära. Damals war ja praktisch nichts mit nichts anderem kompatibel. Und so ist eben manches 8-Bit System übern Jordan gegangen weil es einfach nichts dafür gab! Keine Spiele, keine Anwendungen, kein Nichts! Somit sind damals nach und nach viele Computer-Kids bei C64 und Atari800 gelandet - die Popularität dieser Systeme durchlief eine positive Aufwärts-Spirale: je mehr Software verfügbar wurde umso attraktiver wurden sie.
Interessant, dass ausgerechnet Bill Gates' Firma Microsoft in jener Ära den kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen Heimcomputersystemen auf den Weg gebracht hat: deren Basic-Interpreter werkelte in vielen Heimcomputer-Systemen (u.A. Commodore!) und machte sie zumindest ein klein wenig kompatibel: man konnte dann Basic-Listings aus Büchern oder Zeitschriften abtippen und diese mit mäßigem Aufwand an den eigenen Computer anpassen.

Ich hatte hier als Beispiel Eliza erwähnt. Aber wie kommt das ohne allzuviel Aufwand auf den CPMputer? Ich habs ausprobiert: die etwas besseren Terminal-Programme wie z.B. Tera Term besitzen die Möglichkeit, die Übertragungsrate zu limitieren, bei Tera Terrm findet sich das Feature beispielsweise unter Setup/Serial Port.../Transmit Delay. Wenn man nämlich das CP/M System startet, MBASIC lädt und dann einfach einen BASIC-Quelltext per Copy/Paste in das Terminal abkippt, ist MBASIC selbst bei einem System mit 18MHz hoffnungslos überfordert. Bei gesetztem Transmit Delay sieht man die Zeichen Stück für Stück hereintröpfeln und Basic kommt mit dem Interpretieren hinterher.

[blueicechip]

So, meiner läuft ja jetzt. Und was mache ich nun damit ?

Aber das hast du ja schon teilweise beantwortet. Ich bin aber auch noch nicht allzuweit dazu gekommen mir die Software anzuschauen, hab aber schon ein paar Frage und ggf. Vorschläge.

- du hast leider schon alle I/O-Leitungen das ATmega verbraten, aber vielleicht könnte man 2 wieder frei bekommen, um ein LAN-Anschluß für z.B. Telnet zu schaffen.
- der Z80 hat noch zwei Adressleitungen frei und der nächst größere SRAM (512Kb) wäre baugleich
- SD Karte durch ein SPI-Flash ersetzen und/oder SD Anbindung mit FAT erweitern und die IMAGE Zuweisung über eine Menü-Steuerung im ATmega regeln
- warum wurde nur ein Quarz mit 18,xxx Mhz eingesetzt ? der ATmega kann bis 20MHz ohne zu übertakten und wenn der Z80 nen eigene hätte, wäre noch ne weitere I/O Leitung frei - bzw. ich hab bisher nur die 33MHz Version bekommen und könnte den voll ausnutzen

Aber ich schau mir deine Software erst mal genauer an und muß mich erst mal über CPM informieren.

[Micha]

Erweiterbarkeit stand bei der Planung dieses Kästchens ganz weit hinten an - in der Richtung ist nicht viel vorgesehen und auch kaum etwas zu erreichen, müsste man das ganze Ding mehr oder weniger neu konzipieren wenn man das wöllte.

Anstelle der möglichen 20MHz hab ich den "krummen" Wert von 18,432MHz gewählt weil das eine Baudrate ist, man also saubere Taktraten für die seriellen Schnittstellen durch herunterteilen bekommt (UARTS und entsprechende Teiler sind beim Z180 integriert). Überschlägig sind knapp 20MHz das was bei dem verwendeten 70ns SRAM noch stabil ohne Waitstates geht.

CP/M Software gibts im Web jede Menge zu finden, allerdings sind die entsprechenden Sammlungen oft lieblos zusammengehäuft - man weiss nie genau was man bekommt. Ich hab die Tage eine sehr interessante Website entdeckt, mit einer kleinen aber feinen Zusammenstellung von CP/M Software. Besonders interessant - dort ist das meiste bereits für den VT100 Terminaltyp konfiguriert:

http://www.schorn.ch

Ausprobiert hab ich von dort aktuell noch nichts, werd das aber die Tage tun. Bin schon gespannt auf das Spiel "Super Star Trek".

EDIT: Hab da bisschen was durcheinander gebracht. Die ganzen VT100 tauglichen Anwendungen gibt es schon auf der Website die ich oben verlinkt habe, aber das "Super Star Trek" hatte ich von hier:
http://www.z80.eu/basic.html

[TuxFan]

Moin moin!
Zwei Links zum Thema CP/M:
http://www.classiccmp.org/cpmarchives/
http://www.cpmclub.de/
Hab im Moment vor lauter Entspannung keine Zeit für CP/Mmereien
Gruß
TuxFan

[blueicechip]

INFO: gerade waren zwei Tütchen von dem oben angegeben Chinesen in der Post, als 2,5 Wochen.

[Klaus-Peter]

Bei mir heute auch

[Klaus-Peter]

Ich muss sicherheitshalber mal nachfragen: Müssen die beiden "Fädeldrähte" BR1 und BR 2 bei der aktuellen Platinenversion noch eingelötet werden Micha?

Ich frage, weil sie nicht in der Bauteilliste stehen und auf manchen Photos im Google-Ordner auch nicht eingelötet sind.

[Micha]

Ja, die beiden Drahtbrücken sind weiterhin geplanter Bestandteil des Layouts. Der Ordner photos repräsentiert nicht in jedem Fall fertiggestellte oder aktuelle Varianten, das ist nur ein Sammelsurium. Dagegen sind die Fotos in dem Ordner construction aktuell und zur Orientierung gedacht.
Es ist nicht üblich solche Drahtbrücken in der Stückliste aufzuführen.

[Klaus-Peter]

Besten Dank für die schnelle Antwort Micha - dann erkläre ich hiermit die Lötarbeiten an meinem dunklen Hive für beendet und gehe zum Gehäusebau über

[Micha]

ich möchte gern noch mal paar konstruktive Details darstellen, zu denen ich immer mal wieder Fragen bekommen habe. Die angehängten Bilder sind als Illustrationen gedacht.
Wenn man den CPMputer, rev. 1.4 ohne externe Schalter in Betrieb nehmen möchte, müssen folgende Brücken gesteckt werden:

J2 - ein Jumper zwischen dem mittleren Pin sowie dem Pin in Richtung SD-Karte, wenn CP/M direkt starten soll (Foto), alternativ zwischen mittlerem Pin und dem Pin in Richtung ISP Stecker, wenn nach Stromanschluss der Monitor gestartet werden soll
J4 muss gebrückt werden um den Stromkreis zu schliessen

J3 darf nicht gebrückt werden!!!

Zur Konstruktion der Schalter: die Schalter hab ich auf der Rückseite der Frontplatte mit Holzstäben und Zweikomponentenkleber verklebt, um ein Losdrehen der Schalter zu verhindern. Vor dem Einbau der Schalter hab ich an deren Kontakten Drähte angelötet. Beim Ein/Aus-Schalter hab ich normalen Klingeldraht verwendet, bei RESET und dem Boot-Selektor lediglich dünne Kupferlitze. Dann hab ich über die Drähte je ca. 1cm Schrumpfschlauch geschoben, wie man ihn auf dem Baumarkt bekommt (Foto), und die Drahtenden jeweils an einer Zweier- bzw. Dreiergruppe Stecker angelötet (Reichelt Bauteil 1X20G7 2,54). Das Stück Schrumpfschlauch hab ich über die Lötstelle geschoben, kurz den Lötkolbenschaft drangehalten damit sich der Schlauch zusammenzieht. Die Drähte hab ich dann noch verdrillt.