Neues aus dem Hive-Universum 2 – Impressionen 2009

So, und da ich grad so schön beim Basteln mit „Boulder Dash“ war, ein kleines Video zum aktuellen Stand des Hive-Projektes und zu meinen Impressionen bezüglich dem letzten Jahr. Nach wie vor bereitet mir das Gerät unheimlich viel Spaß – sowohl was die Hardware betrifft, wie auch die vielfältigen Softwareexperimente. Immerhin sind deutlich über 100 Platinen bei lötfreudigen Bastlern gelandet. Sehr viel Freude haben wohl vielen auch die Bautagebücher im Forum bereitet – es war interessant dort das Wachsen und Gedeihen der verschiedenen Geräte zu verfolgen. Toll wäre es, wenn ich noch mehr Bilder und Infos zu fertigen Geräten oder auch zu geplanten oder auch nur teilweise fertigen Projekten bekomme, um die Webseite ein wenig mehr mit Leben zu füllen. Also keine Scheu, einfach eine eMail an digger oder mich senden!

Momentan arbeite ich an einem IO-Prozessorboard – Name „Venatrix“ – welches entweder auf den Erweiterungsbus des Hive gesteckt, oder per I2C-Bus extern betrieben werden kann. Ich würde gern mehrere solcher Boards kaskadieren können und es soll auch explizit möglich werden, ein solches Board in ein externes Gerät zu integrieren – an den Hive gekoppelt, oder auch völlig autark.

Als „Motivator“ hab ich gleich mal mit einem solchen Plexus ein „Magisches Auge“ für den Hive gebaut. Die Idee dazu ist folgende: Wie bei den uralten Röhrenradios die Abstimmanzeigen, möchte ich am Hive eine modernere Version davon haben. Als Basis diente mir eine Stroboskopanzeige, bestehend aus der geschlitzten Magnetplatte und dem Motor einer defekten Festplatte sowie einige RGB-Leuchtdioden. Die ersten Versuche habe ich auf dem Steckbrett und mit einem modifizierten 80mm-Lüfter gemacht.

Allerdings erwiesen sich die Lager des Lüfters als unzuverlässig und die Konstruktion soll ja schon ein Weilchen halten. Ein Lüftermotor war halt stressfrei, bedingt durch die integrierte Motoransteuerung. Also habe ich mich mit Festplattenmotoren beschäftigt. Der Vorteile, neben dem Nachteil eines höheren Aufwandes, liegen auf der Hand: Die Motoren sind dauerlauffähig und dafür ausgelegt genau jene Metallscheiben zu bewegen, welche ich verwendete. Außerdem bringt die Ansteuerung eine gut steuerbare Drehzahl mit sich, was wieder Vorteile beim Timing der Visualisierung mit sich bringt. Die restliche Elektronik ist nicht erwähnenswert: normale Standartschaltungen. Als Lautsprecher verwende ich eine kleine Minibox aus einem defekten Notebook, werde aber das Stereosignal zusammenmischen, da ich nicht genug Platz für beide Lautsprecher im Gehäuse habe. Das Gehäuse: Hier musste eine alte und defekte externe Festplatte herhalten – genau die richtige Größe und Form für das Gerät.

Mit einem entsprechenden Reflexsensor und der Ansteuerung von Motor und RGB-Leuchtdioden, kann man verrückte farbige und dynamische Muster zaubern, man kann Tortengrafiken anzeigen (Laufwerksbelegung, Prozessorauslastungen…) oder Pegel darstellen (Soundausgabe, Temperatur). Das Ganze ist erstaunlich dynamisch, wirkt fast trägheitslos, aber hat auch einen eigenartigen Retrolook wie die alten Abstimmanzeigen, nur in einer modernen Form – halt Retro Style wie der Hive. Wie schon angedeutet, werkelt in dem Gerät ein eigener Propellerchip, der das ganze steuert und durch eine eigene Soundausgabe und SD-Card komplettiert wird. Letztere habe ich momentan noch nicht in Benutzung, da ich mich bisher mehr auf die Motor- und LED-Steuerung konzentriert habe. Auch fehlt mir noch ein RTC-Chip der integriert werden soll, da neben der Visualisierung das  Magische Auge natürlich auch eine prima Uhr für den Hive abgeben kann – quasi ein XXL-I2C-RTC…  Da hab ich mich wohl ein wenig von unserer Drohne-101 auf der Spectrumania anstecken lassen… 🙂 Der Mikrocontroller hat so natürlich noch massig Ressourcen frei, aber ich denke da werden mir noch einiges einfallen.

Das ganze ist natürlich, wie der Hive auch,  an sich vollkommen nutzlos, aber toll anzuschauen. Oder wie digger zu sagen pflegt: „Definition von Hobby: Mit einem Maximum an Aufwand ein Minimum an Sinnvollem und Nützlichem herrausholen“. Die Bastelei mit Motoren und Sensoren bringt aber eine Menge Spaß und lässt die grauen Zellen nicht verkümmern – was ja Sinn und Zweck der Sache ist.

Was die Software betrifft, werde ich wohl nach der Anpassung von „Boulder Dash“ den StarTracker ein wenig verbessern und mit einer tollen Visualisierung für das „Magische Auge“ erweitern. Und auch meine Experimente mit Videotreibern für Bellatrix möchte ich natürlich fortsetzen. Ich habe mir dafür einen der vielen 7″ TFT-Videomonitor zugelegt, die momentan für knapp 50 € im Handel erhältlich sind. Die Bildqualität ist nicht so gut wie bei einem Gerät für 150 € – was man ja auch nicht erwarten kann – aber für Experimente völlig ausreichend. Denkbar wäre damit auch ein kleines abgesetztes Pad.