BASIC mal anders…oder wie der Hive auszog, den (die?) Micromite zu assimilieren!
Wenn man so im Netz unterwegs ist, um neue Welten zu erkunden und fremde Zivilisationen zu assimilieren, ist es schon beeindruckend, wie groß die Retro-Computer-Fan-Gemeinde doch ist und welch grandiose Ideen in so manchen dunklen Kämmerlein das Licht der Welt erblicken. So zum Beispiel das schon hier im Forum von Oldbitcollector präsentierte Mini-Computerboard auf Propellerbasis, welches sich eines microsoft-kompatiblem BASIC’s in einem PIC32 bedient.
Der Pic32-Chip, welcher den Namen Micromite trägt und als terminalbasiertes Minimal-Basic-Computersystem konzipiert, an fast jeden Microkontroller angeknüpfelt werden kann, ein kompletten BASIC-Interpreter ohne Beschränkung auf Zeilennummern mit VT100-kompatiblen Editor daherkommt, etliche Grundroutinen zur Ansteuerung von 1-Wire, I2C, Infrarot- , LCD-Display, Keypad, Servos und was weis ich noch alles, mitbringt, machte mich neugierig. Also beim großen Elektronik-Versender einen entsprechenden Chip bestellt und mit (seit langer Zeit ungenutztem) PicKit3 die Firmware auf den Pic gebrutzelt. Da die Außenbeschaltung extrem simpel ist, war ein Aufbau auf Steckbrett schnell erledigt, Terminal am PC gestartet und… boa eeey, Basic, wie zu MS-Dos-Zeiten.
Wie schon erwähnt, ging Oldbitcollector noch einen Schritt weiter und ließ Micromite und Propellerchip eine Einheit werden. Herausgekommen ist ein minimalistischer Computer im Retrostyle, mit professionellem Basic-Interpreter, der selbst das TRIOS-Basic alt aussehen lässt. Geschwindigkeitsmessungen der verschiedenen Benchmarkprogramme für Basic-Interpreter bescheinigten dem (oder der?..) Micromite eine über 40-fache Geschwindigkeit im Vergleich zum TRIOS-Basic. Das hat mich noch neugieriger gemacht und ich beschloss , Micromite mit dem Hive anzufreunden.
Das Prinzip der engen Bindung ist dabei sehr simpel. Gesteuert wird der (oder die?) Micromite über eine serielle Verbindung vom und zum Propeller-Chip. Dieser beinhaltet die nötige Software für die Kommunikation, Tastatur, VGA und eine I2C-Slave-Schnittstelle, mit welcher (und das ist das eigentlich geniale) die Funktionen im Propellerchip angesprochen werden, die nicht im Micromite vorhanden sind (z.Bsp.SD-Card-Zugriff).
Dabei kommt die Struktur des Hive, diesem Konzept entgegen, weil z.Bsp. die Fat-Engine in Administra, VGA- und Tastaturtreiber in Bellatrix läuft . Dadurch musste zwar das Programm aufgesplittet werden, was aber massiv Platz in jedem Chip für Software-Erweiterungen lässt. Regnatix übernimmt, wie immer das Zepter und steuert das Ganze.
Einzig, die Tatsache, das Regnatix keine freien Ports besitzt, ist etwas ungünstig, da die I2C-Abfragen von Administra (hier hängt der (die) Micromite I2C-technisch am Hive) zu Regnatix transferiert werden müssen. Das kostet viel Zeit bei umfangreichen I2C-Sequenzen, wie es zum Beispiel bei Grafikfunktionen der Fall ist. Als universell programmierbares I/O-Modul mit den genannten Funktionen ist es aber sehr nützlich und eine super Erweiterung für den Hive. Die Assimilierung ist in den Grundzügen gelungen (siehe Bild) und funktioniert tadellos.
PS.:Wenn jemand eine Idee hat, wie man Regnatix noch zwei freie Ports abverlangen kann (eigentlich nur einer, da Port24 für die LED schonmal ein Kandidat wäre) melde sich bitte, das sollte doch zu schaffen sein :-).
Zille9